Vorsorgeuntersuchung: Was dein Hausarzt alles checkt (und was nicht)

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vor 2 Wochen

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Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt: Dein umfassender Gesundheitscheck

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ein wichtiger Baustein für deine Gesundheit. Sie ermöglichen es, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und Krankheiten im besten Fall zu verhindern oder zumindest frühzeitig zu behandeln. Aber was genau beinhaltet eine Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt und was wird dabei eigentlich alles gecheckt? Und was gehört nicht dazu? Dieser Artikel gibt dir einen umfassenden Überblick.

Der Basis-Check: Was bei jeder Vorsorgeuntersuchung dabei ist

Die Basis einer jeden Vorsorgeuntersuchung bildet ein ausführliches Gespräch mit deinem Hausarzt, die sogenannte Anamnese. Hierbei werden deine Krankengeschichte, familiäre Vorbelastungen, dein Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Rauchen, Alkoholkonsum) und aktuelle Beschwerden besprochen. Diese Informationen sind wichtig, um dein individuelles Risikoprofil zu erstellen.

Anschließend folgt die körperliche Untersuchung. Dabei werden in der Regel folgende Punkte überprüft:

  • Blutdruck messen: Ein erhöhter Blutdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Puls fühlen: Unregelmäßigkeiten können auf Herzrhythmusstörungen hinweisen.
  • Abhören von Herz und Lunge: Hier können Auffälligkeiten wie Herzgeräusche oder Atemgeräusche erkannt werden.
  • Abtasten des Bauches: Der Arzt kann Organe wie Leber und Milz beurteilen und nach Schmerzen oder Verhärtungen suchen.
  • Überprüfung der Reflexe: Dies gibt Aufschluss über die Funktion des Nervensystems.
  • Beurteilung des Hautbildes: Auffällige Veränderungen wie Muttermale können auf Hautkrebs hindeuten.

Zusätzlich wird in der Regel eine Blutuntersuchung durchgeführt. Dabei werden verschiedene Werte bestimmt, die Aufschluss über den Zustand deiner Organe und Stoffwechselprozesse geben. Dazu gehören in der Regel:

  • Blutzucker: Zur Erkennung von Diabetes.
  • Cholesterinwerte (LDL, HDL, Gesamtcholesterin, Triglyceride): Zur Beurteilung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Leberwerte (GPT, GOT, GGT): Zur Überprüfung der Leberfunktion.
  • Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff): Zur Überprüfung der Nierenfunktion.
  • Kleines Blutbild: Gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des Blutes (z.B. Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen).

Eine Urinuntersuchung gehört ebenfalls oft zum Standardprogramm. Hierbei wird der Urin auf verschiedene Bestandteile wie Zucker, Eiweiß und Blut untersucht, die auf Erkrankungen der Nieren oder Harnwege hinweisen können.

Erweiterte Vorsorge: Was zusätzlich untersucht werden kann

Je nach Alter, Geschlecht und individuellen Risikofaktoren können weitere Untersuchungen im Rahmen der Vorsorge sinnvoll sein. Dazu gehören beispielsweise:

  • EKG (Elektrokardiogramm): Zur Aufzeichnung der Herzaktivität und Erkennung von Herzrhythmusstörungen oder Durchblutungsstörungen des Herzens.
  • Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane: Zur Beurteilung von Leber, Gallenblase, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Milz.
  • Darmkrebsvorsorge: Ab einem bestimmten Alter (in Deutschland in der Regel ab 50 Jahren) wird eine Darmkrebsvorsorge empfohlen, die aus einem Test auf verstecktes Blut im Stuhl und/oder einer Darmspiegelung besteht.
  • Prostatakrebsvorsorge (für Männer): Ab einem bestimmten Alter wird eine Tastuntersuchung der Prostata und die Bestimmung des PSA-Wertes (Prostataspezifisches Antigen) angeboten.
  • Hautkrebsvorsorge: Regelmäßige Untersuchung der Haut auf verdächtige Veränderungen.
  • Vorsorgeuntersuchungen für Frauen: Dazu gehören die jährliche gynäkologische Untersuchung mit Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und die Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs.

Dein Hausarzt kann dich individuell beraten, welche zusätzlichen Untersuchungen für dich sinnvoll sind.

Was die Vorsorgeuntersuchung nicht beinhaltet

Es ist wichtig zu wissen, dass die Vorsorgeuntersuchung nicht alle möglichen Erkrankungen abdeckt. Sie dient in erster Linie dazu, häufige und wichtige Risikofaktoren und Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Bestimmte Untersuchungen sind nicht Bestandteil der regulären Vorsorge, da sie entweder zu aufwendig sind, zu selten Auffälligkeiten zeigen oder mit zu hohen Kosten verbunden wären.

Dazu gehören beispielsweise:

  • MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) des gesamten Körpers: Diese Untersuchungen sind sehr teuer und werden nur bei konkretem Verdacht auf eine Erkrankung durchgeführt.
  • Umfassende neurologische Untersuchungen: Diese werden nur bei neurologischen Beschwerden durchgeführt.
  • Detaillierte Untersuchung des Immunsystems: Diese ist nur bei Verdacht auf eine Immunschwäche oder Autoimmunerkrankung sinnvoll.

Wenn du spezielle Beschwerden hast oder bestimmte Erkrankungen ausschließen möchtest, solltest du dies mit deinem Hausarzt besprechen. Er kann dann entscheiden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.

Die Kosten der Vorsorgeuntersuchung

Die Kosten für die regulären Vorsorgeuntersuchungen werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für bestimmte zusätzliche Untersuchungen kann es sein, dass du eine Zuzahlung leisten musst. Dein Arzt kann dich darüber informieren. Private Krankenversicherungen übernehmen in der Regel auch die Kosten für erweiterte Vorsorgeuntersuchungen.

Fazit: Regelmäßige Vorsorge ist wichtig

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt sind ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung deiner Gesundheit. Sie ermöglichen es, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und Krankheiten im besten Fall zu verhindern oder frühzeitig zu behandeln. Sprich mit deinem Hausarzt über deine individuellen Risikofaktoren und lass dich beraten, welche Untersuchungen für dich sinnvoll sind. Nutze die Möglichkeit der Vorsorge, um deine Gesundheit aktiv zu gestalten. Die Gesundheitsvorsorge ist ein wichtiger Aspekt, um langfristig fit und vital zu bleiben. Denke daran, dass frühzeitige Erkennung oft der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung ist. Die ärztliche Beratung hilft dir, die richtigen Entscheidungen für deine Gesundheit zu treffen.