Muskelkater nach Physio? So reagiert dein Körper richtig!

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vor 2 Wochen

Muskelkater nach Physio? So reagiert dein Körper richtig! banner

Muskelkater nach der Physiotherapie ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen erleben. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies in der Regel ein Zeichen dafür ist, dass dein Körper auf die Behandlung anspricht und sich an die neuen Bewegungen und Belastungen anpasst. Aber was genau passiert dabei im Körper und wie kannst du am besten damit umgehen?

Was ist Muskelkater und wie entsteht er nach der Physiotherapie?

Muskelkater, auch bekannt als verzögerter Muskelkater (DOMS - Delayed Onset Muscle Soreness), tritt typischerweise 24 bis 72 Stunden nach ungewohnter oder intensiver körperlicher Aktivität auf. Im Falle der Physiotherapie kann dies durch Übungen und Techniken verursacht werden, die Muskeln beanspruchen, die entweder geschwächt oder zuvor nicht ausreichend genutzt wurden. Die genaue Ursache von Muskelkater ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass kleine Risse in den Muskelfasern (Mikrotraumata) und eine damit verbundene Entzündungsreaktion eine Rolle spielen. Diese Mikroverletzungen führen zu einer Ansammlung von Flüssigkeit und Entzündungsstoffen im Muskelgewebe, was die typischen Schmerzen und Steifheit verursacht.

Die Rolle der Physiotherapie bei der Muskelkater-Entstehung

Physiotherapeuten setzen gezielte Übungen und manuelle Techniken ein, um die Funktion und Beweglichkeit des Körpers zu verbessern. Diese Interventionen können Muskeln aktivieren, die lange Zeit inaktiv waren oder durch Verletzungen geschwächt wurden. Beispielsweise können Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur oder zur Verbesserung der Beweglichkeit der Wirbelsäule zu Muskelkater führen, insbesondere wenn sie neu für den Patienten sind. Auch intensive Dehnübungen oder manuelle Therapie, die tiefe Gewebsschichten bearbeitet, können Muskelkater auslösen. Es ist wichtig zu betonen, dass Muskelkater nach der Physiotherapie nicht unbedingt ein Zeichen für eine schlechte Behandlung ist, sondern vielmehr ein Hinweis darauf, dass der Körper auf die Therapie reagiert und sich anpasst.

Wie du mit Muskelkater nach der Physiotherapie umgehen kannst

Obwohl Muskelkater unangenehm sein kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und die Erholung zu fördern:

  • Leichte Bewegung: Entgegen der Intuition kann leichte Bewegung, wie z.B. ein Spaziergang oder sanftes Dehnen, helfen, die Durchblutung der Muskeln zu verbessern und die Steifheit zu reduzieren. Vermeide jedoch intensive Belastungen, die den Muskelkater verschlimmern könnten.
  • Wärme: Wärme kann die Muskeln entspannen und die Durchblutung fördern. Ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder ein warmes Handtuch können helfen, die Schmerzen zu lindern.
  • Kälte: In einigen Fällen kann Kälte, wie z.B. eine Kühlpackung, helfen, Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu betäuben. Wende die Kühlpackung jedoch nicht direkt auf die Haut an, sondern wickle sie in ein Tuch.
  • Massage: Eine sanfte Massage kann helfen, die Muskeln zu lockern und die Durchblutung zu verbessern. Du kannst dich selbst massieren oder einen professionellen Masseur aufsuchen.
  • Schmerzmittel: Bei Bedarf können rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen, die Schmerzen zu lindern. Beachte jedoch die Dosierungsanweisungen und konsultiere bei Bedenken deinen Arzt oder Apotheker.
  • Ausreichend Schlaf: Schlaf ist entscheidend für die Regeneration des Körpers. Sorge für ausreichend Schlaf, um die Muskeln zu reparieren und die Entzündung zu reduzieren.
  • Hydration: Trinke ausreichend Wasser, um die Muskeln hydriert zu halten und die Entzündungsstoffe aus dem Körper zu spülen.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Protein kann helfen, die Muskelregeneration zu unterstützen.

Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen ist Muskelkater nach der Physiotherapie harmlos und verschwindet innerhalb weniger Tage von selbst. Es gibt jedoch Situationen, in denen du einen Arzt aufsuchen solltest:

  • Starke Schmerzen: Wenn die Schmerzen sehr stark sind und dich in deinem Alltag stark beeinträchtigen.
  • Anzeichen einer Verletzung: Wenn du Anzeichen einer Verletzung bemerkst, wie z.B. Schwellung, Rötung oder Blutergüsse.
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln: Wenn du Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den betroffenen Muskeln verspürst.
  • Keine Besserung: Wenn sich die Beschwerden nach einer Woche nicht bessern.

Vorbeugung von Muskelkater nach der Physiotherapie

Obwohl Muskelkater nicht immer vermeidbar ist, gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um das Risiko zu reduzieren:

  • Langsame Steigerung: Beginne mit leichten Übungen und steigere die Intensität und Dauer allmählich.
  • Aufwärmen: Wärme dich vor jeder Trainingseinheit gründlich auf, um die Muskeln auf die Belastung vorzubereiten.
  • Cool-down: Kühle dich nach jeder Trainingseinheit ab, um die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung hilft, die Muskeln stark und flexibel zu halten.
  • Kommunikation: Sprich mit deinem Physiotherapeuten über deine Bedenken und teile ihm mit, wenn du Schmerzen verspürst. Er kann die Behandlung entsprechend anpassen.

Muskelkater als Zeichen des Fortschritts

Es ist wichtig, Muskelkater nach der Physiotherapie nicht als Rückschlag zu betrachten, sondern als Zeichen dafür, dass dein Körper arbeitet und sich anpasst. Mit der richtigen Pflege und den oben genannten Maßnahmen kannst du die Beschwerden lindern und die Erholung fördern. Denke daran, dass die Physiotherapie ein Prozess ist und dass es Zeit braucht, bis sich dein Körper vollständig erholt hat. Bleibe geduldig und arbeite eng mit deinem Physiotherapeuten zusammen, um deine Ziele zu erreichen. Muskelkater ist oft ein vorübergehender Begleiter auf dem Weg zu mehr Wohlbefinden und verbesserter Gesundheit.